Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,
über das Albrecht
Ernst Gymnasium berichten wir immer wieder gern. Besonders, da es nicht
zuletzt sogar durch ein höchstamtliches Schreiben
des Kultusministeriums als herausragende Schule in Bayern bezeichnet werden
darf.
Mich freut es sehr, dass die beiden Lehrkräfte Linda Lutter und Günter Schmalisch, die an dieser tollen Schule maßgeblich für das Gelingen mitverantwortlich sind, mit dem deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet wurden. Herzlichen Glückwunsch nachträglich!
Mich befremdet es, dass die bayerische Staatsregierung keinerlei erkennbare Anstrengungen unternimmt, das Erfolgsrezept dieses Gymnasiums in allen anderen Schulen zu etablieren. Alle uns bekannten Schulen, die sich auf den Weg machten den Unterricht an den Bedürfnissen ihrer Kinder auszurichten, machen das aus eigener Kraft. Das Kultusministerium macht einfach so weiter, wie schon immer. Es wird kein Grund dafür gesehen, das bisherige System auch nur ansatzweise in Frage zu stellen.
Ich bedaure es außerordentlich, dass so viele Schülerinnen und Schüler immer noch in Schulen unterrichtet werden, deren pädagogisches Konzept längst überholt ist. Wie kann es bitte sein, dass ein Kultusminister nicht sofort reagiert, wenn jene Lehrer einen Preis erhalten, die so gut wie alles anders machen, las es ihnen in ihrer Ausbildung vermittelt wurde? Er müsste die Lehrerausbildung umgehend umkrempeln lassen. Stattdessen informieren seine Mitarbeiter*innen z.B. durch Veröffentlichung in einer 1,38 Millionen-Auflage die Eltern der Schüler*innen mit verunsichernden und falschen Fakten - aus der Steuergeldkasse.
Was könnten wir alle für
unsere Kinder und zukünftige Gesellschaft tun, wenn sich endlich die Türen für
alternative Konzepte öffnen würden. Der Alltag: Privatschulen boomen - 16% in
Bayern. Modellschulen werden abgelehnt. Nachhilfe, inzwischen ein höchst
lukrativer Wirtschaftszweig, wächst immer weiter. Initiativen, die
Gemeinschaftsschulen gründen möchten, erhalten eine Absage nach der andern. Den
Grenzregionen zu Hessen und Baden-Württemberg laufen teilweise Kinder und
Lehrer davon. Warum hält man denn so verkrampft an der angeblich so guten Mehrgliedrigkeit
in Bayern fest? Wer muss denn Angst vor Veränderung haben?
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule
Die Themen des heutigen Newsletters:
Professor Dr. Hans Wocken
"Inklusion im Nebel"
Professor Hans Wocken (Hans
Wocken bei wikipedia) hat mit Inklusion
im Nebel Kritik am Konzept "Vielfalt schulischer
Angebote" in einer "inklusiven Bildungslandschaft"
veröffentlicht. Er nimmt Bezug auf den Bericht des wissenschaftlichen Beitrat,
den das bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus einrichtete, um die
Inklusionsentwicklung in Bayern zu begutachten.
Er stellt darin fest: "Die
Deutsche UNESCO-Kommission fordert in einem Grundsatzbeschluss vom 24. Juni
2011 Bund, Länder und Kommunen auf, "die Sonderschulen planvoll in das
allgemeine Schulwesen zu überführen".
Ferner: Bayern hat eine "inklusive
Bildungslandschaft"! Das sprachliche Versteckspiel kann allerdings nicht
über die Realität hinwegtäuschen, dass sich hinter einer "inklusiven
Bildungslandschaft" unverändert ein gegliedertes Schulsystem in Reinkultur
verbirgt, das lediglich um einige "inklusive Elemente" (Schor 2011)
angereichert wird. "
Außerdem: "Das
Land Schleswig-Holstein bringt in seinem "Leitbild Inklusive Schule"
dieses "weite" Verständnis von Inklusion sehr prägnant und klar zum
Ausdruck: "Eine inklusive Schule ist offen für alle jungen Menschen. Sie
richtet ihren Unterricht und ihre Organisation auf eine Schülerschaft in der
ganzen Bandbreite ihrer Heterogenität aus. Diese Heterogenität bezieht sich
nicht nur auf Behinderung oder sonderpädagogischen Förderbedarf. Sie steht
generell für Vielfalt und schließt beispielsweise die Hochbegabung ebenso ein
wie den Migrationshintergrund oder unterschiedliche soziale Ausgangslagen"
Auch in dem Bericht des
Wissenschaftlichen Beirats klingt der weite Begriff der Inklusion deutlich an:
"Inklusion beinhaltet das stetige Bemühen um die Erweiterung von Teilhabe
aller Kinder und Jugendlichen, unabhängig von Geschlecht, sozialer Herkunft,
Begabung und unabhängig von ihrer Ausgangslage und ihrem auf schulische Bildung
bezogenen Förder- und Unterstützungsbedarf". Die zitierte Textpassage
ist allerdings in dem
Bericht die einzige
Stelle, die einen weiten Inklusionsbegriff
explizit artikuliert oder erkennen lässt.
Hier
können Sie den vollständigen Bericht auf seiner Homepage lesen (Bayern
anklicken).
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Veranstaltung: Emotionen entscheiden über Lernen oder Nicht-Lernen
|
Der emotional geladene Vortrag eines
ehemaligen Lehrers, Vaters von 3 Kindern und Trainer |
Besuchen Sie mit uns eine
ausgezeichnete Schule
Am kommenden Freitag, den 14. November besuchen wir
die mehrfach preisgekrönten und mit Lernwelten ausgestatteten Grund-
und Mittelschule in Thalmässing. Es sind noch ein paar Plätze frei. Wer
also noch teilnehmen möchte, meldet sich bitte umgehend, am besten hier per E-Mail
an. Es besteht eine Mitfahrgelegenheit ab 85368 Moosburg (MVV).
Selbstverständlich berichten wir anschließend über unsere Erlebnisse bei dieser
Hospitation.
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18/2014
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